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Wien, Österreich

Samstag, der 09. September 2000

Ich treffe Josefine Hawelka, Kaffeehausbesitzerin.

Wien liegt für uns Süddeutsche geografisch näher als Berlin. Und nachdem mein Freund Uli so von der österreichischen Hauptstadt geschwärmt hat, freue ich mich auf die Stadt an der schönen blauen Donau. In Wien gibt es Paläste, Schlösser, Museen und die Hofreitschule. Ich interessiere mich jedoch mehr für die Lebensart der Wiener Intellektuellen, Literatur- und Kunstschaffenden.  

Comic mit Soundtrack

Die angesagtesten Deejays aus Wien waren um die Jahrtausendwende zweifelsohne die Downbeatkönige Peter Kruder und Richard Dorfmeister. Die beiden Produzenten mischten u. a. Remixe für Musikgrößen wie Depeche Mode, Madonna oder die US-amerikanische Musikgruppe Thievery Corporation. Ihre ohnehin sehr coole Single „Shaolin Satellite“ wurde von Kruder und Dorfmeister derart cool remixed, dass damals die halbe Welt ihre Köpfe zum Beat bewegte – smooth.

Hintergrund

Eieiei, das war vielleicht eine Warterei. Aber es gibt unschönere Orte, seine Zeit totzuschlagen, als in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus. Die alten Holzvertäfelungen, das gedimmte Licht, die bequemen Polstermöbel und natürlich der Kaffee – all das macht einen Aufenthalt in einem Café maximal gemütlich. Damals war ich etwas Ding, weil ich mein Interview nicht gleich führen durfte, weil mich die gute alte Cafetière so lange sitzen ließ. Aber heute verstehe ich, dass sich Josefine Hawelka zuerst um Ihre Gäste kümmern wollte, bevor sie meine Fragen beantworten sollte. Und bedient wurde ich tiptop toujours. Das Hawelka gibt es übrigens immer noch. Küss die Hand!

Bonusmaterial

Bei meiner Recherche zum Comic habe ich folgendes Video von dem Austropop-Musiker Georg Danzer aus dem Jahr 1975 gefunden. Bei Minute 0:33 sieht man die damals noch jüngere Josefine Hawelka, wie sie sich über einen „Nackerten im Hawelka“ echauffiert.

Und hier habe ich noch ein paar Schnappschüsse, von meiner Begegnung mit der 87jährigen Josefine im Jahr 2000 in ihrer Küche. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie mir zeigte, wie man einen traditionellen Mokka zubereitet.