Samstag, der 07. Oktober 2000
Ich treffe Jugoslav Rostastas, Gruppenleiter.
Mit gemischten Gefühlen reise ich nach Kroatien. Bis sich das Land 1991 für unabhängig erklärte, war Kroatien Teil des Vielvölkerstaats Jugoslawien. Der Versuch der jugoslawischen Armee, die Unabhängigkeit Kroatiens militärisch niederzuschlagen, mündete in den fast vier Jahre andauernden Kroatien-Krieg. Die Donau bildet ein großes Stück der Staatsgrenze zwischen Kroatien und dem serbischen Teil Jugoslawiens.
Comic mit Soundtrack
Der Punk-Rock-Song „Za Tebe“ ist ein Liebeslied über ein glückliches, schnell schlagendes Herz. Das Stück stammt von der kroatischen Band KUD Idijoti, einer in Ex-Jugoslawien überaus beliebten Formation in Tradition der Ramones. „KUD“ im Bandnamen ist übrigens die Abkürzung für „Kulturno-umetničko društvo“, eine Bezeichnung für Volkstänze und traditionelle Musik auf dem Balkan. Das Wort Idijoti ein bewusster Schreibfehler von Idioti.











Hintergrund
Ich erinnere mich gerne an die Jugendlichen im Peace Club in Vukovar. Es imponiert mir, wenn sich junge Leute über politische Konflikte hinwegsetzen und private Gemeinsamkeiten finden. Das Clubhaus war im besten Sinne friedensstiftend: Wer in Frieden kam, war willkommen. Ich hatte wirklich Glück, auf Jugoslav zu stoßen, sonst wäre ich wohl nie in den Club gekommen. Außerdem war Jugoslav voll schöner, tiefgründiger Gedanken. Was wohl aus ihm geworden ist? Ich habe versucht, ihn nach meiner Reise zu kontaktieren – erfolglos.
Bonusmaterial

