Samstag, der 12. August 2000
Ich treffe Sebastian Ruhfaß, Fährmann.
Ich bin seit sechs Tagen unterwegs und genieße meine Ungebundenheit: Dank des Autos, das ich von meiner Mutter geliehen habe, kann ich herumfahren und die Gegend erkunden. Ich bin ein Suchender. Ich möchte Menschen ausfindig machen, die etwas zum Fluss Donau zu erzählen haben. Doch weiß ich nicht, nach wem ich suche. Deshalb nehme ich mir zu Herzen, was der König von Ulm gesagt hat. Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: kein Ziel haben.
Comic mit Soundtrack
Als der Künstler PeterLicht diese Pop-Perle aufnahm, arbeitete er noch unter seinem bürgerlichen Namen Meinrad Jungblut. Sein Song „Sonnendeck“ war einer der Tophits auf meinem damaligen Lieblingssender FM4. Der geschmeidige Beat in Kombination mit den schrägen Lyrics haben mich damals voll abgeholt und tun es heute immer noch. Jedenfalls, wenn ich mich richtig erinnere, lief der Song im Autoradio, als ich damals in der A-Klasse meiner Mom zur Fähre in Eining fuhr.












Hintergrund
Der Fährmann von Eining war der beeindruckendste Mensch, den ich auf meiner Donaureise getroffen habe. Ein kurzes Treffen mit ihm hat mein Weltbild bereichert: Denn wenn dir ein charismatischer Typ etwas Wahres übers Sterben erzählt, glaubst du ihm. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass er bei unserem Aufeinandertreffen schon wusste, dass sein Leben bald zu Ende geht. „Du kannst nichts mitnehmen“ klingt im Nachhinein um so wahrhaftiger und poetischer.
Bonusmaterial
